03.10.2005

Die Mutter ohne Hockeymaske?

Freitag der 13.
Friday the 13th
USA, 1980.
Regie: Sean S. Cunningham


"Freitag der 13."! Schon der Titel verströmt einen gewissen Mythos...Stephen King bezeichnete den Film in einem Interview einmal als "ekelhaften Snuff-Movie". Mit Snuff hat der Film nichts zu tun, ist er doch wie alle hier besprochenen Filme künstlich inszeniert, sprich aus kleinen Stücken zusammengesetzt und industriell gefertigt. Und auch das Gerücht des verbotenen Films ist grundlos, da dieser Film nie beschlagnahmt wurde, sondern all die Jahre in Videotheken frei erhältlich war, sogar publiziert durch einen Major, nämlich die Warner Brothers. Auf jeden Fall ist dieser Film einer der ersten Teenager-Slasher-Streifen, die ja unlängst durch Wesley Cravens "Scream" eine Art Renaissance erfuhren.

Der Film ist ein ganz klar ein B-Movie, geprägt von körnigem Bild, schlechten Dialogen (insbesondere in der deutschen Synchronfassung), und sehr unprofessioneller Kameraführung. Aber nicht alles ist schlecht, so tritt doch Kevin Bacon hier in einer seiner ersten großen Rollen auf!

Was den Film aber wirklich interessant macht ist, dass Jason, der allbekannte Mörder mit der Eishockeymaske, hier nur einen Kurzauftritt hat, und selbst den nur als Kind. Daher folgt die Motivation des Filmes: Wer ist der Mörder? Genau diese Frage baut die Spannung dieses Films auf, denn den tatsächlichen Mörder enthüllt der Regisseur Sean S. Cunningham erst ganz zum Schluss. Bis zu diesem Zeitpunkt werden alle Morde in einer subjektiven Kameraführung dargestellt, die in der ersten Person gefilmt keine Hinweise auf den Täter geben. Ein einfaches Stilmittel, aber damals doch prägend für eine ganze Generation an Filmemachern, denn auch in einem offensichtlich auf den Mord fixierten Film muss nicht nur ein klarer Täter in Szene gesetzt werden. Ein Vergleich mit den Anfangsminuten mit John Carpenters "Halloween" bietet sich hier an.

Schade nur dass dies in den folgenden 10 Teilen der Freitag der 13. Reihe nicht weiter verfolgt wurde, denn diese wurden zunehmend überflüssig. Ergo: Wenn es "Freitag der 13." sein soll, dann bitte nur der erste Teil.

Autor: © http://www.weltdermedien.de 2005